©PRODUKT UKW/DAB-TUNER &
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Quovadis, TUNER-
wird UKW bald
abgeschaltet?
N
ein, keine Sorge: Das UKW-System
wird nicht so Knall auf Fall abge-
würgt werden wie das analoge Fern-
sehen. Dazu sind viel zu viele UKW-Empfän-
ger im Umlauf - geschätzte 200 Millionen
allein in Deutschland. Eine UKW-Abschal-
tung, da sind sich die Experten heule einig,
werde „marktgetrieben“ erfolgen - das heißt,
erst dann, wenn auch der Empfänger-Fuhr-
park in den Haushalten weitestgehend digita-
lisiert ist.
W a r t e n a u f D A B p l u s ?
Und wie heißt der digitale Nachfolger von
UKW? Es ist. allen Unkenrufen zum Trotz.
„Digital
Audio
Broadcast“
(DAB).
Zwar
hat
DAB
bisher
Digitalempfang
auf engstem Raum: 0AB-
Empfangsteil von Frontier Silicon
Marktsättigungen im Promillebereich ge-
schafft, aber das soll sich ab 2009 radikal än-
dern. Denn dann stehen neue Frequenzen zur
Verfügung, und private wie öffentlich-rechtli-
che Veranstalter wollen 2009 mit DAB neu
durchstarten. 45 Programme sollen dann in al-
len Gebieten Deutschlands in der Luft sein -
bundesweite, landesweite und regionale. Um
sie zu empfangen, braucht man allerdings
einen „DABplus“-tauglichen Empfänger, der
das neue Tonformat „AACplus“ decodieren
kann. Einige wenige der bisher erhältlichen
DAB-Geräte werden sich per Software-Upda-
te auf den neuen Standard aufrüsten lassen.
Erste DABplus-taugliche Modelle sind jetzt
für Mitte nächsten Jahres angekündigt.
Bisherige DAB-Tuner werden aber nicht
gleich wertlos. Denn die jetzt schon verfügba-
ren DAB-Programtne werden auf absehbare
Zeit noch im herkömmlichen Standard ausge-
strahlt. Im Übrigen sind fast alle DAB-Tuner
Kombiempfänger für DAB und UKW.
Und wie klingt Radioempfang via DAB? Das
hängt, wie bei allen datenreduzierten Syste-
men von der gesendeten Datenrate ab. Wenn
die einigermaßen großzügig ausfällt, erreicht
DAB - im heutigen Standard - durchweg
gute Klangqualität. Das künftige DABplus
wird aber nur etwa halb so viele Kilobits pro
Sekunde senden - dies allerdings mit einem
wesentlich leistungsfähigeren Codec. Wie das
unterm Strich klingt, bleibt natürlich abzu-
warten.
Sicher ist allerdings, dass bei terrestrisch aus-
gestrahlten Radiosendem nicht mehr die
Klangqualität im Vordergrund stehen
wird. Vielmehr geht es darum, möglichst
viele Programme auf den verfügbaren
Sendefrequenzen unterzubringen. Und weil
terrestrisches Radio ganz überwiegend mit
mobilen oder portablen Geräten empfangen
wird, spielt die Qualität die zweite Geige.
S a t - S c h ü s s e l sta tt R o t o r a n t e n n e
Wirkliche Radio-Fans haben deshalb längst
ihre 14-Element-Rotorantenne abgebaut und
an ihre Stelle eine Satellitenschüssel montiert.
Die empfängt, zusammen mit einem DVB-
Receiver, über die Astra-Satelliten 200 unver-
schlüsselte Radioprogramme aus ganz Euro-
pa, darunter zahlreiche deutsche Privatkanäle
sowie sämtliche Stationen aller ARD-Anstal
|Jazz Time
17:44 bis 17:47
Jimmy Rushin3
-
He Ain't Got
R h y t h m
Komfortable Titel- und Interpret-Anzeige beim
DVB-Empfänger Technisat Digiplus STR 1
ten - und das mit ausgezeichneten 320 Kilobit;
pro Sekunde. Das ist die größte Vielfalt und'
die beste Qualität, die Radio je hatte. Einige
ARD-Programme senden sogar eigens für die
Satellitenstrecke ein Signal ohne Dynamik-
kompression. Denn Sat-Radio hört man wel
der im Auto noch portabel während der Ar-
beit. sondern zu Hause im Wohnzimmer - und
Besonders praktisch: Die integrierte Festplatte
macht den DVB-Empfänger zum „Radiorecorder"
da braucht man keine zusammengequetschte '
Dynamik.
DVB-Empfänger gibt es auch mit eingebauter I
Festplatte, die auf Tastendruck jede ge-J
wünschte TV- oder Radiosendung bitgenau]
aufzeichnet. Die Aufnahmen können später]
über die Analog- oder Digitalausgänge auf be-J
liebige Recorder kopiert oder via USB oder]
Ethernet zum PC transferiert, dort bearbeitet]
und auf CD oder DVD gebrannt werden.
Ein Nachteil der meisten DVB-Empfänger ist, j
dass sie sich ohne angeschlossenen Fernseher]
nur bedingt bedienen lassen. Im Übrigen gab!
es bisher nur Geräte mit Plastikfront und ohne
wirklichen HiFi-Anspruch. Immerhin bieten.]
immer mehr Hersteller nun radiotaugliche
Modelle mit großzügigem Text-Display aun
der Front. Und endlich gibt es auch einen rei«|
nen DVB-Radioempfänger, ganz ohne TV*]
Ausgang - in Klang, Bedienung und äußert»!
Erscheinung auf HiFi-Bedürfnisse zugeJ
schnitten: Er stammt von Restek, heißt Mini«
Sat und wechselt für einen runden Tausender
den Besitzer.
70 STEREO HIFI-JAHRBUCH 2007